Das schreibt die Presse

Neu Ulmer Zeitung 02.03.2020

Schwäbische Zeitung 13.11.2019


Ulm / Walter Notz    01.04.2019  Südwestpresse online


Kleinkunst  die untertoener:                   

Das Wüste ist unverwüstlich

 

So mag man sie: Die untertoener Eva Hempfer, Lothar Beck, Claudia Kreiser (v.l.n.r.)

© Foto: Matthias Kessler

 

Die untertoener füllen dreimal das Kornhaus mit ihrer bewährten Mischung aus Kabarett und Musik.

 

Drei Abende hintereinander ein fast völlig ausverkaufter Kornhaussaal. Die untertoener schaffen das spielend. Denn für die Fans sind ihre Auftritte im Rahmen der Aktion 100 000 und Ulmer helft jedes Jahr aufs Neue ein Muss.

Zum ersten Mal traten die untertoener aber im Kornhaus auf. Und die Chemie stimmte auch am neuen Spielort zwischen den Fünf auf der Bühne und den Fans im Saal. „Das Wüste lebt“ lautet der Titel des aktuellen Programms, in dem sofort ums Wesentliche ging. Defekte Toiletten an Schulen, für deren Instandsetzung sich niemand zuständig fühlt, oder die Ulmer Höhenrekorde: höchster Kirchturm und höchste Straßenbahnhaltestelle, aber auch höchste Dichte an Baustellen und höchste Anzahl an baufälligen Brücken. Eva Hempfer, Claudia Kreiser und Lothar Beck wissen genau, wo es den Ulmern und Neu Ulmern unter den Nägeln brennt. Selbst die Oberbürgermeister beider Städte bekamen ihr Fett weg. Der eine mache oft dicke Backen und heraus komme immer nur ein (C)zisch, der Andere verwechsle ständig WhatsApp mit „Wart’s ab“. Auch der jüngste Aufschrei um die „erotischen“ Imageplakate der Stadt Ulm wurde deftig kommentiert.

 

Der Schweiger von Schwendi

Kabarett, Musik, Melange, daraus besteht nach eigener Aussage das Programm der untertoener. Die Musik ist ein wichtiger Bestandteil. Dafür sorgen auch die beiden langjährigen Mitstreiter: Peter Klein am Piano und Frank Miller, der von Bass über Blech bis zu musikalischen Effekten und Gesang sein Können präsentieren kann.  „Der Schweiger von Schwendi“, wie ihn Lothar Beck titulierte, durfte sogar mit Selbigem als Kabarettist glänzen. Zwei Gigolos, die trotz reichlich Zwicken und Zwacken noch immer die Eintänzer auf dem Traumschiff mimen. Da ging’s dann rein witztechnisch auch mal unter die Gürtellinie.

Lothar Beck zeigte selbstironisch auch noch, das er in schrillen Frauenkleidern und auf High Heels eine „gute“ Figur abgeben kann. Voller Elan warf sich Claudia Kreiser in ihre Rollen. Und ja, das Thema Männergrippe sorgt noch immer für Heiterkeit, zumindest beim weiblichen Teil des Publikums. Die andere Hälfte weiß eben aus eigener leidvoller Erfahrung, das Mann schon bei 38 Grad Körpertemperatur komplett flach liegen muss!

Wenn Claudia Kreiser und Lothar Beck das in die Jahre gekommene Ehepaar im gemeinsamen Bett spielen, dann lachen alle über die daraus entstehenden Alltäglichkeiten. Schließlich geht es um Hitzewallungen, Blasenschwäche und die ewig eiskalten Frauenfüße.

Eva Hempfer ist und bleibt der musikalische Kopf der untertoener. Sie such die Lieder aus, sie textet das ein oder andere um, und dass ihre musikalische Liebe besonders den Swing-Klassikern und den Schlagern der 50er und 60er gilt, ist nicht zu überhören. Wer meint, das seien alles nur olle Kamellen, der täuscht sich. Die Fans der untertoener lieben dies. Der beste Beweis: Der ganze Saal erhob sich, stimmte andächtig und aus vollem Herzen „Aber dich gibt’s nur einmal für mich“ an, und dies absolut textsicher. Ihrem Publikum haben die untertoener auch in diesem Jahr einen kurzweiligen Abend geschenkt und dabei Herz gezeigt.

Es ist noch nicht Schluss

Ihr drittes Programm in drei Jahren präsentieren die untertoener: „Das Wüste lebt“. Doch eigentlich sind sie zum Großteil alte Hasen. Eva Hempfer und Lothar Beck haben eine langjährige gemeinsame Bühnenerfahrung. 1995 bis 2014 waren sie ein Teil des Kabaretts „Die Belehrer“, das sich aus dem Umfeld des Lehrerkollegs an der Valckenburg-Schule rekrutierte. Als ein Teil des Ensembles in den Ruhestand ging, wurden „Die Belehrer“ ad acta gelegt. Bei einer Geburtstagsfeier von Eva Hempfer erwachte das Interesse am Weitermachen. Mit Claudia Kreiser als Neuzugang wagte man den Neuanfang – aber unter neuem Namen. Und es wird auch künftig weitergehen: Im nächsten Jahr wollen die untertoener ins Roxy kommen.

 

 


Geislinger Zeitung  SWP   20.11.2018

die untertoener in Hofstett-Emerbuch


Schwäbische Zeitung 19.11.2018

Die untertoener in Schwendi

Die untertoener in Schwendi                                             Foto Thomas Zimmermann

Schwäbische Zeitung 19.11.2018

Erneut sehr guten Anklang hat die Kabarett-Gruppe „Die Untertoener“ mit ihrem neuen Programm „Das Wüste lebt“ am vergangenen Samstag in der Veranstaltungshalle in Schwendigefunden. Viele aktuelle Geschichten und Tatsachen wurden dabei in Liedern auf bekannte Melodien vorgetragen. Auch die instrumentale Begleitung durch die Musiker Frank Miller (Bass, Blech und Gesang) und Peter Klein (Piano) war ein Hörgenuss.

Zu Beginn wurden die lokalen Ereignisse und Pannen in ‚Schwendibürg‘ von Eva Hempfer und Lothar Beck auf die Schippe genommen. Zur Sprache kamen unter anderem das herrenlose Autowrack an der Rot, in dem der Bürgermeister Gold vermutete, das Promi-Kochen im Oberschwäbischen Hof, der geplante Kiesabbau bei Kleinamerika und die neue Friedhofsordnung in Schwendi. Dort wurden bei den neuen Steinstelen bereits Blumen abgelegt, obwohl noch niemand beerdigt ist. Da ist wohl jemand seiner Zeit voraus.

Auch der Erfindergeist der Schönebürger Vereine wurde hervorgehoben. So gebe es neben den Traditionsfesten jetzt auch eine Lichterserenade im Naturfreibad, einen Boccia-Night-Cup, ein Schwobaklang- Open-Air und einen Almabtrieb. Sie hätten gar nicht gewusst, dass es in Schönebürg so viele Rindviecher gibt, meinten die Untertoener.

Sehr anschaulich zeigt Claudia Kreiser als bemutternde Ehefrau, wie der an lebensbedrohender „Männergrippe“ leidende Ehemann (Lothar Beck) behandelt werden muss. In einer Lehrer-Persiflage wurden die unterschiedlichen Lehrertypen dargestellt. Dort wird unter anderem das Epilieren gelehrt, denn schön sein ist wichtiger als gescheit sein. Dann tänzelt Beck als Marie-Lou mit hochhackigen Schuhen auf der Bühne und schwelgt, wie wichtig der Kauf unzähliger Schuhe ist.

In einem Medley werden aktuelle Themen wie die Rodung im Hambacher Forst, der Dieselskandal, die Missbrauchsfälle in der Katholischen Kirche, die getürkte Özil-Geschichte oder der Brexit mit der May als Dancing Queen veralbert. Noch vor der Pause zieht Frank Miller mit seiner Stimme und dem „Pigalle-Lied“ das Publikum in seinen Bann.

Im zweiten Teil spielt Kreiser die fesche Lola, bevor Eva Hempfer ihren Solopart mit dem Stück „Linke Socke“ hat. Sein Fett bekommt Moderator Markus Lanz von Beck ab, als er ihn in „Lanzelot“ als Volksverschwätzer des ZDF, Allzwecklaberer oder Wortpaparazzo bezeichnet.

Nach knapp drei Stunden stimmten „Die Untertoener“ ihren Raussschmeißer „Ausgetoernt“ an. Das Publikum hatte wieder einen unterhaltsamen Abend erlebt, und es dankte mit einem kräftigen Applaus.


Südwestpresse 12.11.2018

die untertoener in Weißenhorn


Südwestpresse:  Kabarett 12.11.2018

Die Untertoener: Das Wüste lebt

 Weißenhorn / Christa Kanand 12.11.2018

 

Ganz schön frech. Doch den ­Untertoenern wird alles verziehen. Auch bei ihrer Doppelpremiere in Weißenhorn ist das so – seien es die lokalen Seitenhiebe auf die Aktion „Nette Toilette“ („Die Ulmer kommen extra hin zum Pieseln“), auf Bürgermeister Fendt, Landrat Freudenberger oder auch so: „Wenn Weißenhorn aus dem Landkreis austritt, tät’s Wixit heißen.“

Als „Die Untertoener“ firmieren seit zwei Jahren Lothar Beck und Eva Hempfer mit ihren langjährigen Musikern Peter Klein („König am Klavier“) und Frank Miller (Bass, Blech, Gesang), die bis zum Abschied von der Bühne 2014 als „Die Belehrer“ Erfolge feierten. Claudia Kreiser komplettiert seit dem Neustart den flotten Fünfer. Ihr nunmehr drittes Programm „Das Wüste lebt“, das der gleichnamige Titelsong zum Mitklatschen revueartig eröffnete, machte im zweimal ausverkauften Historischen Theater Furore.

Witzig-originell, auch mal derb-wüst und schlüpfrig, sprüht die bunte Nummernrevue vor Ideen und Gags. Viele Sketche, spitzzüngige Lieder, schräge Klamotten und Requisiten halten den Lachpegel hoch. Schlag auf Schlag wechseln Themen, Typen (zum Beispiel in einer Lehrer-Persiflage), gefällige Instrumentalstücke und verballhornte Schlager-Medleys. Da wird aus „Satisfaction“ „I verreck’ scho’“. Prima singt Frank Miller wie einst Bill Ramsey „Pigalle“. Sogar das Publikum schmettert im Stehen schunkelnd „Aber dich gibt’s nur einmal für mich“. Und Hauptmacher Beck läuft im Frauenfummel mit Schuhtick zur Großform auf: „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Schuhe eingestellt“.

Die Kanzlerin ausmerzen?

Sie haben’s drauf, spielen wie Profis zwischen Sofa und Bistrotisch ihre Talente aus. Wortgewandt schauspielernd, parodierend, tanzend und singend greifen Beck und die beiden sanges­starken Ladies amüsant in Beziehungskisten, bedienen jede Menge Klischees. Ganz schön abgewatscht werden Sportler, Priester, Parteien und Politiker – bitte, „die Kanzlerin ausmerzen?“

Sticheleien gibt’s zu Themen wie Chemnitz, Hambach und zum Dieselskandal. Gehässigkeiten zielen auf Trump, der eine Gehirntransfusion braucht, oder auf Macron und Frau mit Goethes Faust: „Von Zeit zu Zeit seh’ ich die Alte gern“. Nach Markus Lanz, „Allzwecklaberer, Wort­paparazzo und Volksverschwätzer“ vom ZDF, und zwei Zugaben war nach knapp drei Stunden ausgetoenert. Reichte dann auch.

Info Die Untertoener treten vom 29. bis 31. März zugunsten der Aktion 100 000 im Ulmer Kornhaus auf.

 

 


Südwestpresse Ulm, 05. März 2018

05.03.2018

"DIE UNTERTOENER" BEIGEISTERN AN DREI ABENDEN IM ROXY

Kabarett mit Spielwitz, Tempo und Musik  „Die Untertoener“ stellen im Roxy ihre zweite Revue „Gestern wegen Heute geschlossen“ vor.

Von Stefan Loeffler

Gleich zu Beginn hallte eine schallende Ohrfeige über die Köpfe der Besucher hinweg. Lothar Beck blickte ins Publikum und stellte fest: „Schau mal, lauter intelligente Menschen sind
hier – und auch welche aus dem Feuchtgebiet Söflingen.“ 

Beim Auftritt der lokalen, beliebten Kabarettgruppe „Die Untertoener“ war schnell klar, dass diese auch in ihrem zweiten Programm „Gestern wegen Heute geschlossen“ kein Blatt vor den Mund nehmen würden. Lothar Beck und Eva Hempfer hielten dem Publikum vielmehr ein ganzes Heft vor die
Nase. Nämlich jenes Stadtmagazin, das durch die kontrovers geführte Diskussion über eine Kolumne des Unternehmers Walter Feucht für Schlagzeilen sorgt: „Außen Hochglanz und innen a Gschmäckle.“ Singende Spaßmacher. Doch nach der ersten Nummer war dann auch bald wieder Schluss mit den Seitenhieben auf die aktuellen Ulmer Querelen.
Schade, denn ein bisschen mehr Lokalkolorit hätte dem Abend sicher gut getan. Ein Spaß war es dennoch. Über drei Stunden pflügten sich die ehemaligen „Belehrer“, zu denen auch die überaus spiellustige Claudia Kreiser und Peter Klein am Klavier sowie der singende Frank Miller am Bass gehören, durch die Irrungen und Wirrungen der Gesellschaft,
spielend, blödelnd, tanzend und vor allem singend. Denn das tun die drei Lästermäuler in der Tat sehr gerne und auch sehr lange. Doch es gibt eben auch so viel, das man ordentlich auf die Schippe nehmen kann. Lothar Beck und seine Partnerinnen taten dies mit voller Inbrunst. So forderte er unter anderem als Macho in kurzenTurnhosen die Männer im Saal auf, weiter selbstbewusst und vor allem breitbeinig durchs Leben zu stolzieren und sich nicht von „veganen Vaginaistinnen und Gender-Hyänen“ aus dem Tritt
bringen zu lassen. Ja, ja, die Männer. Dumm sei es nur, wenn die Vertreter des starken Geschlechts die Gattinnen enttäuschen, weil sie auf ausgefallenen Sex stehen. Kapiert?

Als Trio in Ärztekluft sezierten sie genüsslich das aktuelle Politiktreiben in Berlin, wo die Kanzlerin Merkel gegen ihre „Schwierigkeiten mit dem Ausscheiden“ kämpfe: „Nach dem
jämmerlichen Kentern auf der Überfahrt nach Jamaika hilft jetzt wohl nur noch Lindner-Blütentee.“ Zum Patienten wurde auch Martin Schulz auserkoren, der an starken Rückgratproblemen und Inkontinenz leide: „Der Arme kann sogar seine Wortbrüche nicht mehr halten.“ Das Programm drehte sich mitunter so schnell wie der Motor eines Thermomix, den Lothar Beck als die neue Allzweckwaffe für die Männer pries, die vor dessen Erfindung nicht einmal wussten, wo im Haus die Küche ist: „Ob Hühnchen oder Kuchen. Alles schmeckt köstlich, alles schmeckt gleich.“ Rastlos schleppten die drei sympathischen Lästermäuler eine Requisite nach der anderen für die unzähligen Sketch-Szenen auf die Bühne, so dass der eine oder andere im Saal beim Blick auf das Programm leichte Zweifel hegte, ob dieses noch am selben Abend beendet werden würde. Wurde es.
Es war eine quirlige Show, in der Lothar Beck die Besucher mitunter sogar aufforderte, sich zu erheben und gemeinsam das Lied „Ganz in Weiß“ zu trällern: „Und ich meine wirklich alle.“ Und damit meinte er alle intelligenten Besucher – und die aus Söflingen.

 

 


Schwäbische Zeitung

LOKALES                    21.11.2017                                                              Horst Staible

Köstlich tönen „die untertoener“

 Musik-Kabarett-Gruppe überzeugt in Schwendi mit lokalen Untertönen

„Die untertoener“ haben mit ihrem Musikkabarett in Schwendi viele neue Anhänger aus der Region begeistern können                                                          privat 

Schwendi sz 

Dass gutes Kabarett auch in Schwendi vom Publikum gut angenommen wird, hat der Sportclub Schönebürg mit der Verpflichtung der Gruppe „die untertoener“ am vergangenen Wochenende bewiesen. Bei der sehr gut besuchten Veranstaltung gab es am Ende für die fünf Akteure mit ihrem Programm „Gestern wegen Heute geschlossen“ Standing Ovations. Die überzeugende Kabarett-Musik-Melange brachte ein Besucher besonders auf den Punkt: „Das, was wir hier gesehen und gehört haben, kann mit dem, was man im Fernsehen sieht, allemal mithalten.“

Gleich zu Beginn gingen Lothar Beck und Eva Hempfer auf das lokale Geschehen und da besonders auf die Beziehung zwischen Schwendi und Schönebürg ein, wobei beide ihr Fett abbekamen. Die steilen Anstiege nach Schönebürg rüber seien fast unüberwindbare Buckel, meinten die Akteure, und schafft man es dann doch, weht einem gleich ein unangenehmer Geruch entgegen. Dagegen lobten sie die „Schöne Bürger“: Die sind rührig und machen aus wenig ebbes und die Schwendier dagegen machen aus viel nix! Claudia Kreiser lästerte im bayrischen Dialekt als Ur-Bajuwarin über die anderen deutschen Völkerarten. Lothar Beck stellte in seinem „breitbeinigen“ Plädoyer klar, dass sich die Männer so langsam behaupten müssten und sich nicht länger von den Frauen unterdrücken lassen dürfen.

Herrliches Promi-Medley

Nach der Pause wurden in einem herrlichen Medley die Probleme prominenter Persönlichkeiten wie Boris Becker, Gerhard Schröder oder Ex-Bayern-Trainer Ancelotti besungen. In einem weiteren Sketch hoben Beck und Hempfer die Vorteile der schwäbischen Kehrwoche hervor. Ihre schauspielerische Vielseitigkeit bewies die Gruppe auch in einer speziellen Neuauflage von Herzblatt, das sie als lustige Faust-Persiflage spielte, bei der am Ende die aufreizende Dame nicht einen der Kandidaten, sondern die Ansagerin auserwählte. Danach hatte Eva Hempfer in einem Solostück die ideale Creme gegen das Altern entdeckt.

Ein weiteres Highlight bot Lothar Beck mit der Vorstellung der Wunderwaffe „Thermomix“. Ein Gerät, das alles kann und mit dem selbst der bisher nicht die Küche betretende Mann ein neues Hobby entdeckt hat. Beck: „Doch für den Preis von 1200 Euro kriegt man in Schönebürg fast einen Bauplatz.“

Passende Zwischentöne

Hervorzuheben sind auch die passenden Zwischengesänge von Frank Miller, der mit Kontrabass oder der Trompete nicht nur vortrefflich mit seinem Kollegen Peter Klein, am E-Piano, harmonierte, sondern auch die kurzen Umbaupausen wunderbar musikalisch untermalte. Seine Texte bezogen sich jeweils auf den zuvor vorgetragenen Programmpunkt. Als Beck und Miller dann als die alternden „Amigos“ deren Abschiedstour inszenierten, neigte sich das offizielle Programm dem Ende zu. Ohne eine Zugabe durften die Künstler die Bühne aber nicht verlassen, welche das Publikum wieder mit großem Beifall bedachte.

Nach diesem tollen Auftritt würden sich viele Besucher schon jetzt eine Neuauflage der Veranstaltung mit den „untertoenern“ im nächsten Jahr in Schwendi wünschen.

 

 


Schwäbisiche Zeitung  LOKALES 06.11.2017

 Die Untertoener“ zeigen sich in Glanzform

„Die Untertoener“ bei ihrem Auftritt in Hüttisheim. Rolf Fuchs 

Hüttisheim sz Als echter Knaller haben sich die Auftritte der „Untertoener“ am vergangenen Freitag und Samstag im Hüttisheimer Kulturstadel erwiesen. Bei der Premiere ihres Programms „Gestern wegen Heute geschlossen“ präsentierten die fünf Musik-Kabarettisten jeweils zweieinhalb Stunden beste satirische Kost. Die Akteure zeigten sich in darstellerisch und sängerisch in Glanzform. Der satirische Bogen ihrer Kabarett-Musik-Melange war weit gespannt. Rasant spielte die Truppe eine ulkige Faust-Persiflage, betete Eva Hempfer hymnisch die Kosmetikindustrie an, schimpfte Claudia Kreiser bayerisch über Wirtshausgäste oder echauffierte sich Lothar Beck über den Thermomix. Die Flucht in eine Jamaika-Koalition wurde ebenso aufs Korn genommen wie die schwäbische Leitkultur oder der Kauf eines Boxspringbetts. Extraklasse bewiesen Frank Miller am Bass und Blech und Peter Klein am Piano.

 

Ein weiterer Auftritt folgt am 18. November in der Gemeindehalle Schwendi. Karten hierfür gibt es im Vorverkauf für 13 Euro über die Homepage des Veranstalters (www.sc-schoenebuerg.de) im Elektrofachgeschäft Miller in Schwendi, in der VR-Geschäftsstelle Mietingen oder im Sportheim in Schönebürg.


Kabarett mit den untertoenern

Lokales, Geschichtliches und auch den Bundestagswahlkampf brachten die untertoener am Sonntag mit. Der Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten war ebenso ein Thema wie der neue US-Präsident. Mit einem vollgepackten Programm, das die Plagen des Alltags umfassend in Wort und Musik auf die Schippe nahm, brachten sie eine Melange aus kabarettistischen Szenen, Texten und Liedern auf die am Ende doch recht kühle Sommerbühne am Blautopf.    ( Pressemitteilung Sommerbühne vom 06. August 2017 )

Südwest Presse Ulm 08.05.2017

"DIE UNTERTOENER" - ABSOLUT DEN RICHTIGEN TON GETROFFEN

Die neue Gruppe „die untertoener“ legt im Roxy ein tolles Debüt hin – zu Gunsten der Aktion 100.000

Ist das Roxy neuerdings ein Versammlungsort für Spaßbremsen? Auch wenn Lothar Beck als „Hausmeister“ auf der Bühne angestrengt versuchte, das Publikum davon zu überzeugen, dass „keine Zeit mehr für Humor“ sei, erntete er doch nur das, was er als „emotionale Inkontinenz“ bezeichnete: fröhliches Gelächter. Denn natürlich wussten auch die Besucher, dass der Schwabe nicht nur „hälenga“ im Keller lacht, und so war im ausverkauften Saal ein mehr als vergnüglicher Abend zu erleben.


Die Ex-Belehrer Lothar Beck und Eva Kempfer haben mit Frank Miller (Kontrabass, Blasinstrumente), Peter Klein (Klavier) und Claudia Kreiser eine neue Kabarettgruppe gegründet, die sich nicht nur „die untertoener“ nennt, sondern auch tatsächlich einen doppeldeutig-vergnüglichen Ton anschlägt. Hinter dem Titel „Ach, wie so liederlich“ verbarg sich ein vollgepacktes Programm, das die Widrigkeiten des Alltags umfassend in Wort und Musik auf die Schippe nahm.


Mit viel Freude am Spiel mit der schwäbischen Mundart gewürzt, stiegen die Kabarettisten auch gleich in das momentan viel diskutierte Ulmer Dauerärgernis-Thema ein: die Baustellensituation. „Es ist was faul im Staate Ulm“ stellten sie einhellig fest, diskutierten die Maßnahme des „Wildpinkelns gegen den Bau staub“, planten ein „Testbieseler-Casting“ und enthüllten, dass Ulms OB Gunter Czisch eine Mauer zu Neu-Ulm plant, denn die bayerische Schwesterstadt sei schließlich „die Perle des Balkan-Vorlandes“. Nichtsdestotrotz widmeten sie sich in ihrer Rubrik „Da bin i dahoam“ einem Kurs „Bayerisch für Schwaben und Neigschmeckte“. Aber das war längst nicht alles: Politisches Kabarett um Martin Schulz, die AfD, den Brexit, Trump und Erdogan fand ebenso ihren Platz wie der ewige Kampf der Geschlechter. Donnernder Applaus war die Belohnung für einen satirisch-sinnigen Kabarett-Einstieg nach Maß, der auf weitere Programme neugierig macht.

Sibylle Schäfer

 

 


die untertoener im Roxy

Dornstadter Nachrichten 17. März 2017




23.11.2016   Schwäbische Zeitung

Liederliches mit hohem Spaßfaktor

Mit viel Lust und Verve agierten Claudia Kreiser (v. l.), Lothar Beck und Eva Hempfer – wie hier in der Szene „Nabucco – denk ich an Hüttisheim in der Nacht“.

 Mit viel Lust und Verve agierten Claudia Kreiser (v. l.), Lothar Beck und Eva Hempfer – wie hier in der Szene „Nabucco – denk ich an Hüttisheim in der Nacht“.    Rolf Fuchs

 

Die Untertöner nehmen bei der Premiere im Kulturstadel kein Blatt vor den Mund

 

 

Hüttisheim sz Zweimal ein rappelvoller Kulturstadel, ausgelassene Stimmung und ein Kabarett-Quintett in großer Form: Die Untertöner präsentierten bei ihrer Doppelpremiere ihres Programms „Ach, wie so liederlich“ ein zweieinhalbstündiges, musikalisch-szenisches Kaleidoskop über die liederlichen Niederungen des alltäglichen Wahnsinns.

Man spürt in jeder Szene, mit wieviel Lust und Verve Eva Hempfer, Claudia Kreiser und Lothar Beck agieren. Gewohnt facettenreich und vielseitig werden sie dabei von Peter Klein am Klavier und Frank Miller am Bass und Blech begleitet. Ein Sonderlob gebührt ihm für seine Lieder über das Essen und Trinken.

Ob Mr. Trump, Kaiser Franz oder Angela Merkel: Die Prominenz bekam ihr Fett genauso ab wie die Schwaben, denen die bayerische Sprache derb vordekliniert wurde. Makaber schön Eva Hempfers Song über modernstes Bestatterequipment, Claudia Kreisers vernichtendes Urteil über die Männer oder Lothar Becks unstillbare Sucht nach einer Roten Wurst. Satirische Ergüsse über das Küssen goutierte das Publikum ebenso feixend wie die famose Romeo-und-Julia-Slapsticknummer, den Diätwahn bei Buttercremetorte und Schlagsahne oder die Persiflage auf das Hüttisheimer Dorfbier. Kulinarisches Kabarett mit garantiertem Spaßfaktor.

 

 


Bilder Rolf Fuchs, Kulturverein Hüttisheim

HÜTTISHEIM

„Die untertoener“: derb, deftig, intelligent

Elvira Lauscher | 21.11.2016    Südwest Presse Ulm

 

Nach dem Abschied der „Belehrer“ 2014 ist der Kern der Gruppe im Kulturstadel Hüttisheim wiederauferstanden. Als „die untertoener“ überzeugten sie nun im Quintett. Neu ist Claudia Kreiser, die bei den Junginger „Heftlesspicker“ bereits Theatererfahrung sammeln konnte. „Wir wünschen viel Freude und viel Spaß“, begrüßten Frank Miller (Kontrabass und Blasinstrumente) und Peter Klein am Klavier das Publikum. Die beiden sorgen für den musikalischen Klangteppich und sind das ruhige Pendant zu den drei Frontpersonen. Eva Hempfer und Claudia Kreiser fungieren als „Walküren“, die Lothar Beck, Kopf auch der neuen Formation, auf der Gitarre gesanglich und szenisch begleiten. Mit Dirndl gewandet führen sie ihren Lothar in Lederhosen auf die Bühne.

Auch das Programm des ersten Teils war zünftig und liederlich. Claudia Kreiser, einzige Bayerin der Truppe, erklärte den Hüttisheimern, die „alles kennad außer bayerisch“, so manche Lebensweisheit. Lothar Beck übersetzte ins Schwäbische – zum Schreien komisch. Auch Prominenz war da. Grandios der Auftritt von Donald Trump: Mit roter Basecap und Krawatte stellte er sich den Fragen der zwei Reporterinnen nach seiner „Demo-crazy“, schließlich sei er „für jede Lösung ein Problem“. „Mr. Trump“ plauderte über Frauen („Ich schone meine Frau und gehe öfter fremd“), über starke Männer und natürlich seinen Freund Wladimir. Man habe vereinbart, dass dieser die Krim wieder hergebe. „Dafür gebe ich ihm die DDR zurück.“ Dazwischen wurde getanzt, gesungen, gejodelt, und die Schlagerparade rauf und runter neu interpretiert. Die Ziegenparodie bekam ebenso eine Liedstrophe wie Merkels Flüchtlingspolitik. Beckenbauer feierte, dass sich Geld und Fußball niemals trennen lassen, das britische Volk packte die Koffer und Lothar Beck brillierte als Marcel Reich-Ranicki. Sitzfleisch verlangten „die untertoener“ dem Publikum allerdings schon ab. Manche Szene hätte etwas gestrafft werden können, aber die Spiel- und Darstellerfreude des Quintetts machte es wieder wett. Ein trotz deftiger Derbheit hohes Niveau mit intelligentem Sprachwitz und viel Talent.